Von Peking nach Ulaanbataar
Vom Land mit den meisten Einwohner zu dem dünnst besiedelten Land der Welt, was für ein Gegenteil!
Von Peking sind wir mit dem Zug nach Ulaanbaatar gereist. Dies ist eine Teilstrecke, welche zur transsibirischen Eisenbahn gehört und das steht wohl bei vielen auf der Bucket-List: Einmal mit der Transsibirischen zu fahren. Ok, wir sind nicht den ganzen Teil gefahren aber abhacken können wir es trotzdem, denn wir haben rund 30 Stunden im Zug verbracht. Die Zugfahrt war ziemlich angenehm und da wir auch genug Unterhaltung (Filme, Bücher etc.) und Essen dabei hatten verging die Zeit rasend schnell. Mitten in der Nacht wurde an der Grenze angehalten und die Zugachsen wurden gewechselt. Denn die Chinesen haben breitere Weichen und anstatt die Weichen anzupassen, wird halt der Zug angepasst. Auch die Passkontrolle erfolgte mitten in der Nacht und so konnten wir leider nicht sehr viel schlafen. Die Sonne ging um ca. 5 Uhr wieder auf und uns erwartete ein endlos schöner Anblick. Wir fuhren einige Stunden mitten durch die Wüste Gobi, was für ein Erlebnis!
Alles weitere zur Zugfahrt werde ich bald detailliert in einem Bericht festhalten.
Mithilfe in Kinderheim
Wir haben uns in Ulaanbaatar (kurz: UB), der Hauptstadt der Mongolei ein AirBnB gemietet. Denn wir wollten länger in der Stadt bleiben, im Gegenteil zu allen anderen Reisenden, welche direkt in die Natur raus weiterreisten. Eine Bekannte von mir hat nämlich ein Kinderheim in UB. Besser gesagt ist es eher eine grosse Pflegefamilie. Es gibt Kinder im Alter von 4-18 welche unter schwierigen Verhältnissen aufwuchsen, verstossen wurden, keine Eltern mehr haben oder geistig oder körperliche Behinderungen haben.
Und da an diesem Ort wollten wir etwas mithelfen und die Mitarbeiter unterstützen und entlasten. So sind wir nun 2 Wochen lang fast jeden Tag bei den Kindern. Unterstützen die Mitarbeiterinnen im Haushalt, spielen drinnen und draussen mit den Kindern und sind einfach da.
Auch wenn es jetzt nach leichter Arbeit anhört. Wir sind jeden Abend fix und fertig wenn wir nach Hause kommen und ich bewundere Alle, welche diesen Job Tag und Nacht machen, es ist nämlich nicht zu unterschätzen!
Auch wenn es anstrengend ist, die lachenden Gesichter geben uns sehr viel zurück und wir merken, wie die Kinder uns mögen, auch wenn wir nicht die selbe Sprache sprechen.
Falls du mehr Info's über die Organisation möchtest, was spenden möchtest oder sogar selber einmal dort aushelfen, kannst du dich gerne auf der Website schlau machen.
www.alpha-omega.ws
So haben wir auch wieder mal einen Tagesablauf, wie wir es schon lange nicht mehr hatten. Arbeiten und am Abend selber kochen, Wäsche machen und putzen. Auch wenn man es fast nicht glaubt, nach so einer langen Zeit tut es gut, wieder mal selber zu kochen und wir merken das auch in unserer Reisekasse.
Naadam
Wir haben die perfekte Zeit ausgesucht für die Mongolei, denn UB ist die kälteste Hauptstadt der Welt und nur in wenigen Wochen im Jahr herrschen hier warme Temperaturen. Wir haben momentan meistens um die 25-30 Grad am Tag. Aber auch wegen einem anderen Grund ist dies die perfekte Zeit für das riesige Land zwischen China und Russland. Das "Naadam" Sommerfest. Innerhalb 3 Tagen wird hier gefestet und dies ganz traditionell. Viele Mongolen kleiden sich traditionell, alle haben frei und dazu gibt es Wettkämpfe im Wrestling, Pfeilbogen schiessen und Pferderennen.
Wir durften dies trotz Arbeit ein bisschen miterleben. Im und rund ums Stadion (welches nicht sehr gross ist) ist an den ersten 2 Tagen wirklich was los und ganz die ganze Mongolei inkl. Touristen sind in der Stadt. Am dritten Tag spielt sich das Fest ausserhalb der Stadt ab. Dort sahen wir zum Beispiel ein Pferderennen. Speziell dabei: Es reiten Kinder im Alter von 3-5 Jahren (meist ohne Helm oder Sattel) 25 km durch die Landschaft und dies natürlich mitten in einer riesigen Staubwolke. Ein wirklich eindrücklicher Anblick, wenn die Kleinen auf den grossen Pferden durch das Ziel reiten.
Ulaanbaatar gefällt mir immer besser aber eine Sache stört mich extrem: der Verkehr!
Ich weiss nicht, ob Indien wirklich schlimmer war, aber hier fahren sie genau so schlimm und dazu hat es einfach immer Stau. Egal ob morgens um 8 Uhr, Nachmittags um 2 oder abends um 10. Zudem gibt es extrem viele Prius. Noch nie im Leben habe ich so viele Prius auf einen Haufen gesehen. Alles gut und recht für die Umwelt, wenn da die anderen Autos nicht wären. Denn jedes andere Auto würde bei uns den Abgastest niemals bestehen und wenn wir auf dem Motorrad hinter solch einem Auto stehen verschwinden wir jeweils fast in einer schwarzen Rauchwolke.
Nun werden wir noch bis Sonntag in der Stadt bleiben, danach geht es 6 Tage raus in die Natur, worauf wir uns schon sehr freuen. Wir haben uns ein Motorrad gemietet und werden mit Sack und Zelt tausende Kilometer durch die mongolische Landschaft fahren. Was wir bisher davon gesehen haben hat uns überwältigt und wir sind gespannt auf die "mongolische" Schweiz, so wird nämlich die Umgebung vom See "Chöwsgöl" genannt.
In dieser Zeit werde ich wohl kein Internet haben und somit wird auch nichts online kommen.
Wohin es nach der Mongolei geht ist schon geplant, verrate ich jedoch noch nicht. Seid gespannt...
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Fadä (Donnerstag, 20 Juli 2017 10:51)
So en schöne bricht. Vermiss dich <3
Janine (Dienstag, 25 Juli 2017 16:08)
Echt en schöne Bricht :) bin aso nidisch.