Bromo

Indonesien, 12.12.2016

Der rund 2300 Meter hohe Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane auf der Insel Java in Indonesien. Im Jahr 2010 war der letzte Ausbruch. 

Ich habe noch nie ein Vulkan bestiegen und wollte diese Gelegenheit deshalb unbedingt wahrnehmen. Jedoch werden oft sehr überteuerte Touren mit Jeeps angeboten und es gibt nicht sehr viele Infos, wie man diesen Ausflug selber machen kann. Trotzdem wollte ich es versuchen und es erfolgreich getan. Wenn du das auch möchtest, solltest du dir unbedingt diesen Bericht durchlesen.

Anreise

Ich reiste von Yogyakarta nach Surabaya und habe dort im "My Studio City Center" übernachtet, was ich sehr empfehlen kann, da es direkt am Gubeng Bahnhof liegt und die Kapsel-Betten waren echt toll!

Am nächsten Morgen fuhr ich dann mit dem Zug nach Probolinggo. Dies ist für viele der Startort für den Bromo. Am Bahnhof machte ich den Fehler, dass ich anstatt ein Bemo (offizielle kleine gelbe Busse) zum Busbahnhof (es wäre die Nummer D) ein Rischka nahm, welches mich leider bei einer "Travel Agentur" statt am Busbahnhof absetzte. Also, falls dich jemand zu einem Büro bringt, wo du warten sollst, vis-a-vis von einer Tankstelle bist du falsch! Diese Menschen wollen nur dein Geld und lassen dich den ganzen Tag warten. Also lief ich den Kilometer zum Busbahnhof. 

Verschwitzt angekommen, triff ich doch tatsächlich auf das irische Pärchen, mit denen ich schon in Yogya unterwegs war. Sie wollten eigentlich schon einen Tag früher gehen, jedoch haben sie noch in Probolinggo übernachtet. Sie waren schon seit Stunden daran, mit einem Fahrer zu verhandeln. Da war noch ein französisches Paar und 2 Typen auf Kanada und Australien. Ich hatte das Glück und musste nicht verhandeln und musste nur ca. 30 Minuten warten. Diese Busse fahren erst, sobald er voll ist. Deshalb kann es schwer werden, wenn du gegen den späteren Nachmittag ankommst. Plane darum ein, dass du dort lange auf die Abfahrt warten musst.

Wir konnten dann mit den Fahrer den Deal machen, dass wir alle zusammen 500'000 IDR bezahlen und er sofort abfährt. So waren wir nicht ganz so arg in der Sardinenbüchse eingequetscht. 

Nach rund 1,5 Stunden erreichten wir das Cemoro Lawang, das ist das kleine Dörflein direkt beim Nationalpark, wo der Bromo ist. Wir mussten bei der Anfahrt 10'000 IDR (ca. 70 Rp.) pro Nase bezahlen, Eintrittsgebühr?! Keine Ahnung aber wir bezahlten es.

 

Unterkunft

Niemand von uns hat eine Unterkunft im Voraus gebucht, da ausser überteuerten und schlecht bewertete Hotels im Internet nichts zu finden war. Natürlich wollte der Fahrer uns bei seinem Freund unterbringen. Wir wollten aber möglichst nahe beim Beginn des Pfades beim Bromo sein und haben darauf bestanden, dass der Fahrer uns zum "Cemara Indah Hotel" bringt. Dieses Hotel ist zwar auch überteuert, aber liegt direkt beim Eingang zum Nationalpark. So stiegen wir dort aus und suchten uns von dort ein Homestay. Gleich beim nächsten Haus wurden wir fündig und wir zahlten zusammen für ein 3-er Zimmer 200'000 IDR. Das machte für mich gerade mal 5.-Fr. für die Übernachtung! Luxus ist hier fehl am Platz. Eine durchgelegene Matratze auf einem Bett welches jederzeit zusammenkrachen hätte können, ein "Steh-Klo", das versprochene Wlan und das heisse Wasser zwar nicht vorhanden aber für eine kurze Nacht ok. Buche also kein Hotel im Voraus, du findest dort massenweise Homestay's welche im Internet nicht zu finden sind und du kannst dir das Zimmer vor Ort anschauen und entscheiden.

Bromo auf eigene Faust

Wir machten uns um ca. 15 Uhr auf den Weg Richtung Bromo. Beim Hotel Cemara Indah gibt es einen kleinen und steilen Fussweg zum Sandmeer Richtung Bromo. Wenn du am frühen Nachmittag ankommst. geh unbedingt dann auf den Bromo. Du bezahlst nämlich keinen Eintritt (am Morgen kostet dieser rund 225'000 IDR und es sind keine Touris mehr hier, da die mit ihren Jeeps schon wieder abgereist sind. Der steile Fussweg hinunter ist gut machbar, aber unbedingt Sneakers oder Trekkingschuhe anziehen! Wenn du unten im Sandmeer angekommen bist, einfach Richtung Bromo laufen. irgendwann wird es dann steiler, bis eine sehr steile Treppe kommt. Aber wenn du die geschafft hast, bist du oben und kannst in den Krater schauen und das ganz alleine mit viel Platz um dich. Du kannst den Weg auch auf einem Pferd hinter dich bringen, aber es ist wirklich nicht sehr anstrengend! Bei uns begann es leider an zu regnen und es war, ein mir unbekannter Regen. Er war nämlich schwarz und brennte in den Augen. Ich denke, das kommt von der Asche im Regen. Wir hatten zum Glück einen Raincoat dabei, welcher sich echt ausbezahlt hatte. Denn am Schluss war wirklich alles schwarz! Auch einen Mundschutz dabei zu haben ist sicher nicht schlecht, denn man riecht und merkt es an der Luft, dass man bei einem aktivem Vulkan ist. Was toll ist, oben am Krater kannst du das Lava so richtig brodeln hören und manchmal bebt sogar die Erde ein wenig. Ein seh eindrückliches Erlebnis.

Für den einen Weg hin haben wir ca. eine Stunde gebraucht.

Sonnenaufgang - Viewingpoint

Zurück im Dorf haben wir was gegessen und ein bisschen zusammengesessen, bevor wir um ca. 10 Uhr ins Bett gingen. Ich hätte es echt nicht gedacht, dass es so kalt ist, aber da oben war es echt schweinekalt! Und damit meine ich, dass ich vor Kälte zitterte, als ich ins Bett ging. Die kalte Dusche war dabei natürlich auch keine Hilfe. Erst nach ca. 2 Stunden konnte ich dann schlafen. Leider nur für 3 Stunden, da dann schon wieder der Wecker klingelte. Wir wollten uns, noch im Dunkeln, zu Fuss auf den Weg zu einem Aussichtspunkt machen. Das Problem mit den Viewingpoints: Die Touris in den Jeeps werden zum Sonnenaufgang dort hin gefahren. Wir wussten das, jedoch haben wir auch gelesen, dass es weitere, verlassenere Aussichtspunkte gibt, wo dir keine 200 Touris mit Ihren Kameras und Selfiesticks die Sicht versperren.

Diese genannten verlassenen Viewingpoints haben wir leider nicht wirklich gefunden, vielleicht haben wir auch einfach die Pfade dort hin verpasst und unsere Kräfte wollten auch nicht mehr wirklich viel weiter. Trotzdem hatten wir dann irgendwo zwischen dem offiziellen Viewingpoint und dem King Kong Hill (GoogleMaps helps) einen guten Platz gefunden, wo nur noch ca. 10 andere Personen waren. Für diesen Weg haben wir eine gute Stunde gebraucht. Warme Sachen anziehen und vor allem, unbedingt trockene Kleidung mitnehmen, denn um auf den Sonnenaufgang zu warten kann echt kalt werden!

Wir hatten eine tolle Sicht, sogar ohne Nebel, aber der Himmel war bewölkt. 

Weiterreise nach Bali

Zurück im Hotel assen wir was Kleines und erkundigten uns, wie wir wieder nach Probolinggo kommen. wir fanden wieder ein Bus, welcher aber nur fahren wollte, sobald er voll ist. Zum Glück fanden wir dann bald noch ein paar Reisende, welche das selbe Ziel hatten und so bezahlten wir zusammen wieder 500'000 IDR für den Rückweg.

Angekommen in Probolinggo wurden wir wieder direkt von unseriösen Typen angesprochen. Wir entschieden uns jedoch, diese zu ignorieren und selber die Weiterfahrt zu organisieren. Das irische Pärchen blieb noch für eine Nacht in Probolinggo, die 2 Typen wollten jedoch, wie ich, wieder zurück nach Bali. Ich in den Norden, sie in den Süden. 

Am Busbahnhof war es hektisch. Als wir herausgefunden haben, dass unser Bus nach Banyuwangi schon fast am abfahren ist, mussten wir schnell entscheiden und wir sprangen gerade noch so knapp in den Local Bus, welcher uns 65'000 IDR pro Nase kostete (Ticket muss erst im Bus gekauft werden!!). Eigentlich hätte ich am Bahnhof noch dringend auf die Toilette gehen sollen und etwas Proviant für unterwegs kaufen. Dafür war jedoch keine Zeit. Doch im Bus gab es natürlich auch keine Toilette, nur extrem schlecht singende Gitarrenspieler die uns unterhielten. Das Dach des Busses hat irgendwann auch dem starken Regen nachgegeben und das tröpfeln von der Decke war auch nicht gerade sehr fördernd für meine Blase. Ich wusste, dass die Busfahrt ca. 6 Stunden dauern würde, wusste aber nicht, wie ich das ohne WC und ohne Essen überstehen sollte. Das WC-Problem erledigte sich dann zum Glück nach ca. 3 Stunden, als der Bus getankt werden musste. Hunger hatte ich die ganze Zeit. Angekommen in Banywangi wurden wir leider nich wie erwartet am Hafen abgesetzt sondern an einem Busbahnhof und wir mussten uns wieder in ein Bemo quetschen. Dann endlich, wir kauften uns Tickets für die Fähre (7'000 IDR) welche gerade in den Hafen einfuhr (fährt ca. alle 20 Minuten). Die Überfahrt dauerte ca. 40 Minuten und zum Glück gab es auch kleine Snacks zu kaufen.

 

Angekommen in Gilimanuk um ca. 20 Uhr, dachten wir, trennen sich unsere Wege, da ich nach Lovina und die anderen 2 nach Seminyak wollten. Leider gab es wieder nur Bemos oder betrunkene Taxifahrer. Da die Bemos erst dann abfahren, wenn sie voll sind, mussten wir wieder warten. Jedoch wollte niemand in die Richtung wie ich und ich war um 21 Uhr die Einzige, für in den Norden. Ich denke, ich hätte die ganze Nacht dort warten können, ohne dass sich noch 14 andere Reisende gefunden hätten. So entschied ich, mit den 2 Jungs in den Süden zu reisen. Jedoch hätten wir für den Bemo nach Denpasar auch noch 5 weitere Passagiere gebraucht und unsere Kräfte waren so am Ende, dass wir nicht mehr eine unbestimmte Zeit warten wollten.  Wir konnten dann zum Glück noch einen Fahrer finden, welcher nicht nach Alkohol roch und uns 3 für 400'000 IDR in den Süden brachte. Weitere 4 Stunden Autofahrt. Das Einzige, was ich den Tag durch gegessen hatte: ein Pancake um 7 Uhr, ein Minibrötchen auf der Fähre und eine Instant-Noodle-Soup in Gilimanuk. Zudem war ich schon über 20 Stunden wach und nervlich total am Ende. Jeder, der mich ein bisschen kennt, weiss wie ich bin, wenn ich Hunger habe, wenn ich dazu auch noch müde bin, möchte ich hier nicht ausführlicher beschreiben. Auf dem Weg nach Seminyak buchte ich noch schnell das selbe Hostel wie die Jungs und dort angekommen konnte ich es nicht mehr erwarten ins Bett zu gehen. Obwohl es laut war, ich schlief so tief wie schon lange nicht mehr. Es war das M Boutique Hotel und ich zahlte 125'000 IDR für die Nacht. Wieder Kapsel-Betten und die Dusche hatte einen Wasserdruck welcher stärker als in der Schweiz war und zudem auch noch warmes Wasser. Also einfach super für die Nacht!

Wie es weiterging, erfährst du im nächsten Bericht.

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