Unsere Nepalzeit

Die ersten Tage verbrachten wir in Kathmandu, wo wir shoppen gehen mussten. Denn wir wollten zum Everest Basecamp wandern. Alles Weitere dazu kannst du hier nachlesen... Für uns war es sehr schwer die richtige Ausrüstung zu finden, beziehungsweise hatten wir keine Ahnung was wir überhaupt brauchen werden. Für Yanick war es noch etwas mühsamer, da er gesundheitlich angeschlagen war. Als wir dann jedoch nach Lukla flogen, wo unser Trekking startete ging es ihm wieder etwas besser, im Gegensatz zu mir. Denn nun hatte es mich erwischt. Wie du im Tagebuch nachlesen kannst war es dann so schlimm, dass wir das Trekking abbrechen mussten. Im Nachhinein war das die bessere Entscheidung, auch wenn es uns sehr schwer fiel.

Dafür hatten wir nun mehr Zeit für andere Ortschaften. So fuhren wir in den Nationalpark bei Chitwan. Leider war der Bus fast ausgebucht und es gab nur noch Plätze in der Fahrerkabine. Nur leider wussten wir nicht, worauf wir uns da einlassen. Denn die Fahrerkabine war eng und wir mussten diese noch mit 5 weiteren Personen teilen. Zudem gab es nur Bänke ohne Rückenlehne, sodass wir uns auf der Fahrt blaue Flecken am Rücken zuzogen, weil wir am Fenster anlehnen mussten. Ach ja, auch eine Klimaanlage gab es nicht aber die Fenster durften wir nicht öffnen, weil die Strassen so staubig waren. Diese sind hier so staubig, weil die Strassen nicht geteert sind und manchmal wussten wir nicht, ob wir überhaupt auf einer Strasse fahren, denn diese waren so holprig, wie es bei uns keine Feldwege sind. Die Hitze und das an der Decke kleben -Schlaglöcher sei Dank- war aber noch nicht genug. Nein, es lief auch noch indische Musik. Yey - Nicht! Dieser Tag meinte es nicht gut für uns. Für die Nepalesen sind Wahlen angestanden und so beschloss die Polizei einfach mal so eine Strasse zu sperren. Somit mussten wir 2 Stunden in der Hitze warten, bis die Sperrung aufgehoben wurde. Auch später mussten wir nochmals eine unfreiwillige Pause von 30 Minuten einlegen. Unsere Nerven waren am Ende und wir können nun behaupten, dass das die schlimmste Busfahrt in unserem bisherigen Leben war. 

In Chitwan wartete aber sogar der Abholdienst unseres Hotels, womit wir wirklich gar nicht mehr gerechnet hätten und aber um so mehr darüber freuten. 

Da war das Nashorn noch etwas weiter weg
Da war das Nashorn noch etwas weiter weg

Chitwan liegt direkt am National Park, welcher berühmt für seine Nashörner ist. Dies wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und wir buchten eine Dschungel-Safari auf einem Jeep. In der Mittagshitze, wobei die Luftfeuchtigkeit alleine schon den Schweiss auf die Stirn treibt ging es mit der Truppe von ca. 10 Touristen los. Zuerst sahen wir ein paar Affen, dann Rehe und Pfaue. Und dann sahen wir nur noch Bäume, denn unser Jeep hatte ein Loch in Tank und konnte nicht mehr gestartet werden. Mitten im Dschungel standen wir also, schwitzen uns den Arsch ab und hofften auf den versprochenen "Rettungsjeep". Empfang gab es natürlich keinen. Doch plötzlich mussten wir alle schnell auf den Jeep steigen, denn ein Nashorn kreuzte unsern Weg. Und was für Eins. Es war eines der grösseren Exemplare und kam direkt auf uns zu. Unsere Mitfahrer, welche vorhin jedoch einen oder 2 Joints geraucht hatten, waren nicht mehr so begeistert sondern eher ängstlich und verkrochen sich unter die Sitze. Natürlich ist nichts passiert und wir konnten das Nashorn ca. 20 Minuten beim Baden beobachten, bis den dann wieder davon trottete. Danach sahen wir noch ein kleineres Nashorn, welches sich jedoch nicht so nah blicken liess. 

Und dann gelang es unserem Fahrer, den Jeep wieder anzulassen und er fuhr los. Wir fühlten uns wie auf einer Achterbahn, so schnell ist der durch den Dschungel gerast und die Schlaglöcher hob uns immer wieder von den Sitzen. Bis es wieder still wurde, denn der Motor ging wieder aus. Alles Benzin ist ausgelaufen. Unser Guide hat wohl laut gedacht und sein "Shit" war nicht zu überhören. Unser Fahrer hatte noch eine PET-Flasche Benzin dabei und weiter ging die wilde Fahrt. Nach 5 Minuten war dann aber auch schon wieder fertig. Langsam wurde es dunkel und unser Jeep hatte natürlich kein Licht. Wenigstens waren wir aus der Tigerzone gefahren und befanden uns Bärenzone. So mussten wir das Auto stossen. Zum Glück war es nicht weit, bis zu einem Militärposten im Dschungel. Denn genau in dem Moment als wir ankamen, fing es an zu regnen. Nach rund 10 Minuten kam dann auch unser Rettungsjeep, welcher wohl einen anderen Weg nahm und uns nicht fand. So konnten wir die letzte Strecke dann doch noch fahren. Jedoch regnete es so fest und es schüttete aus allen Wolken, so dass wir, trotz Blache, welche wir über uns gezogen haben nass wurden. Unsere Unterwäsche wurde dann auch definitiv nass, als wir in einem ultra-schmalen Boot, welches schon mit Wasser gefüllt war über den Fluss mussten. 

Was klar war, als wir am anderen Ufer ankamen, wo es dann auch nur noch ein kurzer Weg zum Hotel war, kam die Sonne zum Vorschein und der regen hörte auf. Somit war auch unser Dschungel-Abenteuer zu Ende.

ganz links, das asiatische Matterhorn der "Fishtail", rechts dahinter der Annapurna
ganz links, das asiatische Matterhorn der "Fishtail", rechts dahinter der Annapurna

Als Nächstes fuhren wir nach Pokhara, diesmal auf normalen Sitzen mit Klimaanlage. War das schön!

Trotzdem war die Fahrt lang und holprig und wir brauchten für rund 80 km über 8 Stunden. 

In Pokhara liessen wir es uns gut gehen. Wir haben 6 Tage lang nichts gemacht, ausser genossen und ausgeruht, was uns sehr gut tat An einem Morgen sind wir jedoch schon um 4 Uhr aufgestanden, denn wir fuhren mit dem gemieteten Roller auf den Hausberg von Pokhara um uns den Sonnenaufgang anzuschauen. Das hat sich wirklich gelohnt, denn es wartete ein wunderschönes Bergpanorama auf uns.

Zudem erlebten wir den Sturm unseres Lebens am See von Pokhara. Auf einmal wurde alles dunkel und es windete uns alles um die Ohren. Danach begann de Regen, gefolgt von Hagel. Wir durften uns in die Blechhütte einer Bar unterstellen, welche uns jedoch nicht wirklich schütze. Als es dann endlich etwas weniger regnete, machten wir uns auf den Heimweg, wobei wir statt durch Strassen durch Flüsse fahren und gehen mussten. Wieder einmal kamen wir pflutschnass wieder zum Hotel zurück.

Ansonsten war das Wetter sehr angenehm und obwohl es meistens gegen den späteren Nachmittag regnete, konnten wir die Zeit in Pokhara sehr geniessen. Denn wir waren immer noch etwas erkältet. Irgendwie sind wir seit dem ersten Tag in Nepal nicht so fit und wahrscheinlich werden wir es auch bis zum letzten Tag so beibehalten müssen. 

Nach Pokhara ging es wieder zurück nach Kathmandu, danach hatten wir eindeutig genug vom Busfahren auf Nepals Strassen. Zurück im extrem staubigen Kathmandu, wo wir jeweils eine Gesichtsmaske trugen, wenn wir rausgingen liessen wir es uns weiterhin gutgehen und nahmen uns nicht mehr viel vor. 

Nun sind wir wieder mal in unserem geliebten Thailand, in Chiang Mai und geniessen eine Woche Massage, Essen und Schlafen. Wir haben hier Kevin und Stefan, Yanick's Bruder und Vater überrascht, mit welchen wir dann auch weiter nach China reisen werden. Wir sind sehr gespannt, wie uns dieses Land begegnen wird und ob wir trotz Sprachbarrieren durchkommen werden. Ich weiss noch nicht genau, ob in dieser Zeit viel auf meinem Blog passieren wird, denn in China sind Seiten wie Facebook, Google etc. gesperrt und ich muss schauen, was möglich sein wird. Aber ihr werdet bestimmt wieder von mir hören.

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